Wenn der E-Starter seinen Dienst nicht mehr in vollem Umfang versieht, dann ist nicht immer die Batterie schuld. Auch die Kohlen nutzen sich mit der Zeit ab, oder es tritt Motoröl in den Starter ein. Alles Dinge die leicht zu reparieren sind, wenn man schnell reagiert. Läuft der Starter trotz voller Batterie, intaktem Ladesystem und Starterrelais nur mehr langsam oder gar nicht mehr, dann heisst es schnell handeln. Hier nun stellvertretend am Beispiel von einem Starter einer Honda CBX 550. Auch wenn es verschiedene bauarten gibt (2-oder4 Kohlen, mit  oder ohne Getriebe,...usw) , das Grundprinzip ist immer gleich.

Dieses Bild sagt wohl alles. Der Starter ist voll mit Motoröl, da der Dichtring vorne am Ritzel mit der Zeit spröde wird und das Motoröl in den Starter eindringen kann.  Es ist bereits so viel, das es hinten herausläuft. Zusammen mit dem Abrieb der Kohlen ergibt das dann eine böse Schleifpaste, die den Starter schnell und endgültig ruinieren kann. Der macht keinen Mucks mehr.

Links nun der vordere Deckel mit dem Getriebe und rechts die Rückseite des Starters mit der Kohlenplatte. Das Motoröl ist bereits durch den Starter gedrungen und hat an der Rückseite ne nette Sauerei mit dem Abrieb der Kohlen gemacht. Wichtig ist nur, das der Kolektor, das sind die Kupferfelder hinten au denen die Kohlen laufen, noch intakt sind. Also keine fehlenden oder abgebrannten Felder. Wenn der Kollektor etwas eingelaufen ist, dann kann man ihn in eine Ständerbohrmaschine einspannen und mit Schleifpapier die Kollektorfelder wieder glätten. Exakter geht es, wer so was hat, mit einer Drehbank.

Hier nun die einzelteile des Starters von links nach rechts.

Obere Reihe : vorderer Dichtring, vorderer Deckel mit Lager, Mitnehmer mit Ritzel, Getriebe, darunter die beiden Schrauben um das ganze zusammenzuhalten, Distanzscheibe, vorderer Zwischendeckel.

Mitte: links der Rotor und rechts der Stator.

Unten: Kohlenplatte, Pluskohlen mit Spange, Isolierung der Pluskohlen und die Schraube mit der sie montier werden (An diese Schraube kommt dann später das Pluskabel das vom Starterrelais kommt), Isolierung der Pluskohlen gegen das Gehäuse, hinterer Deckel. 

An diesem Starter gabs nur eine vordere Distanzscheibe. Normal sind 2 Vordere und 2 hintere Distanzscheiben, die den Stator mittig halten und genau das verhindern, was an diesem Starter sichbar passiert ist. Der Rotor hat sich mit der Zeit durch den hinteren Deckel gebort. Das Loch wurde dann vom Vorbesitzer kreativ mit Silikon verschmiert. Ebenso fehlte der hintere Dichtring, wo der Deckel drankommt.

Fangen wir also mit der Genesung des Starters an. Hier nun links der vordere Deckel mit dem Lager und rechts der selbe mit neuem Dichtring. Eben dieser ist es der mit der Zeit spröde wird und das Motoröl durchlässt.

Hier die Spange mit den neuen Pluskohlen und der Befestigung.

Von unten nach oben:  Schraube, Pluskohlen, innere Isolierung, 2 Isolierscheiben gegen das Gehäuse, grosse Isolierscheibe aussen am Gehäuse, Beilagscheibe und Mutter.

So sieht das ganze dann montiert aus. Hier auch gut zu sehen die hintere Isolierung gegen das Gehäuse, die rundherum geht.

Das ganze jetzt mit aufgesetzter, neuer Kohlenplatte und durchgestecktem Rotor. Die negativen Kohlen erhalten den Kontakt automatisch über Masse und sind bereits auf der Platte fertig montiert.

Da die Kohlen von innen nach aussen in die führungen gesetzt werden und von aussen eine Feder draufdrückt, sind 4 kleine Kabelbinder äusserst wertvoll, da man sonst beim Zusammenbau zuwenig Hände hat. So lässt sich der Rotor bequem durchstecken und dann nimmt man die Kabelbinder einfach ab.

So sieht das gamze dann fertig montiert aus.

Nun noch die 2 Distazscheiben auf die Rotorwelle damit sie sich nicht wieder durch den (nun neuen) Deckel frisst und etwas Fett in die hintere Aufnahme des Deckels. Deckel und neuen Dichtring drauf und die hintere Seite ist mal fertig.

Wenden wir uns nun der Vorderseite des Starters zu.

Nach aufsetzen der 2 Distanzscheiben (Die vorderen sind im Durchmesser grösser als die hinteren) kommt nun der deckel zwischen Rotor und Getriebe drauf.

Rechts gut zu sehen: es gibt am Gehäuse einen Vorsprung, in den eine Aussparung am Deckel passt.

Jetzt kommt das Getriebe drauf, wobei der äussere Ring die selbe Ausnehmung wie der Deckel hat.

Links das Starterritzel mit den Mitnehmern. Dieses wird durch den vorderen Deckel und das Lager gesteckt. Rechts in fertig montiertem Zustand. Die beiden Stifte des Mitnehmers kommen is die Bohrungen der beiden kleinen Zahnräder des Getriebes.

Deckel und Dichtring drauf und zusammenschrauben - fertig. Nun versieht der Starter wieder viele Jahre seinen Dienst.