Die Gründung des Unternehmens Suzuki Shokkuki Seisakusho  geht auf das Jahr 1909 zurück. Zunächst widmete man sich der Produktion von Webstühlen.  Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fertigte Suzuki zunächst Landmaschinen. Im Juni 1952 stellte Suzuki sein erstes Motorrad vor, ein mit einem 36 cm³-Motor angetriebenes Fahrrad namens

Power Free (1 PS), gefolgt von der Diamond Free (1953/ 60 cm³-Motor und 2 PS und 45 km/h) und der Mini Free (1954). 1954 folgte dann das erste richtige Motorrad, die

Colleda mit 90 ccm Einzylinder und 4 PS. Im gleichen Jahr erfolgte die Umbenennung in Suzuki Motor Company. Das Geschäft mit Webstühlen wurde aufgegeben.

Die 1965 präsentierte 250 cm3- T20 "Super-Six" mit Sechsgang-Getriebe ist vielen noch in Erinnerung. Sie lief mit ihren 29 PS und einem Gewicht von 143 kg 145 km/h. Den großen Erfolg erntete man jedoch mit der Einführung der 500er Zwei-Zylinder im Jahre 1968.

Die Zweizylinder-T 500 mit 493 ccm wurde von 1967 bis 1975 angeboten und besaß je nach Ausführung zwischen 44 und 47 PS. Auf die T 250 folgte 1973 die GT 250, 1974 die GT 125 und 1977 die GT 185, die dann von der X5 ersetzt wurde. Suzuki war von seinen Zweitaktern so überzeugt, dass man es 1972 auch in der Motorradoberklasse versuchen wollte: neben den luftgekühlten Dreizylindermodellen GT 380, der sehr seltenen GT 500 und der GT 550 wurde die einzige wassergekühlte Dreizylinder-Maschine, die  GT 750  vorgestellt.

Sie war groß, schnell und komfortabel, wenn auch ihr Fahrwerk und die Bremsen von der Motorleistung (zuletzt 63 PS) überfordert wurden. Die Duplex-Trommelbremsen der ersten Serie wurden 1973 durch eine Hydraulische Zweischeiben-Bremsanlage (Die erste überhaupt bei einem Serienmotorrad!) ersetzt. Auch sonst wurde sie in ihrer 6 Jährigen Bauzeit oft modifiziert. Unter anderem bekam sie Gleichdruckvergaser, eine Ganganzeige und der Ventilator verschwand, denn diese Maschine kannte keine Kühlprobleme.  Ihr Motor machte jedenfalls bei Superbike- und Formel 750-Rennen durch sein bulliges Drehmoment und den Seidenweichen Lauf eine gute Figur, und so hatte auch die Strassenmaschine ihre Bewunderer und ist heute - bekannt als "Wasserbüffel" - ein gesuchtes Sammlerstück. Der Einbau eines solch großen Zweitaktmotors blieb aber einmalig, auch weil Ölkrisen der siebziger Jahre die durstigen Zweitakter nicht gerade begünstigten.

Für die Geländeliebhaber gab es die Einzylinder 2-Takt Enduros

TS 125 (10 PS)

und die TS 250 (27PS).

Die 1973 auf der Tokyo Motor Show vorgestellte und ab 1975 gebaute

RE 5 war Japans einziges in Serie produziertes Wankelmotorrad. Sein  498 ccm Einscheiben Wankelmotor mit seinen 63 PS bei 6500 U/min befähigte die Maschine zu einer Höchstgeschwindigkeit von 166 km/h. Zum einen wegen des großen Benzinverbrauchs von etwa 15 Litern/100 km und zum anderen wegen Vorbehalten wegen des Wankelmotors fiel dieses Motorrad mitte der siebziger Jahre aber bei der Kundschaft durch. Mit einem Kaufpreis von 8700 DM war sie auch das teuerste Motorrad 1976.

 

Erst 1977 begann Suzuki mit dem Bau von Viertakt-Motorrädern. Die

GS 750 mit dem quer eingebauten DOHC-Vierzylinder erschien und begeisterte alle von Beginn weg durch ihre Verlässlichkeit. Laut Papieren hatte das luftgekühlte Vierzylinderaggregat, das japanischen Maschinenbau feinster Ausführung darstellte,  63 PS bei 8800 U/min. Aber der vierzylinder drehte locker bis zu 10000 U/min und ermöglichte dem 249 kg schweren Tourensportler eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Die GS-Reihe gab es dann in den Größen 500, 550, 650, 750, 850, 1000 und 1100cm3.  Die

GS 850G,

GS 1000 G und die

GS 1100 G waren Kardangetriebene Tourenmotorräder.

Aus den Vierzylindern wurden dann die GS-Reihen mit 400, 425, 450 und 500 cm3-Zweizylindermotoren abgeleitet.
Die nachfolgende, ebenfalls luftgekühlte, GSX wurde mit Vierventiltechnik mit 550, 750 und 1100 cm3 Hubraum angeboten.

Das Topmodell, die GSX 1100 E schöpfte aus ihrem 1075 ccm Vierzylinder 100 PS, die ihr bei einem Gewicht von259 kg eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h erlaubten.

 
Die historisch wichtigsten GSX-Modelle waren zweifelsohne die 1981 vorgestellten

Katanas mit 500, 550, 750 und1100 cm3 –Motoren.Die erstmals 1981 vorgestellte und bis 1985 produzierte Katana wurde vom deutschen Target-Design Team entwickelt. Die aus den GS-Motoren mit 750 bzw. 1100 ccm weiterentwickelten Triebwerke der Katanas hatten in der stärksten Version 101 PS und eine Beschleunigung von 0 auf 100 in 3,6 Sekunden. Bald folgten, ohne Halbschalen,  ein 550ccm Modell sowie die

GS 650 G Katana mit Kardanantrieb.

Der Exote unter den Katanas ,war die im Katana-Stil gehaltene und 1981 präsentierte

XN-85. Eine GS 650 G mit Turbolader, deren aufgeladener 673ccm Motor 73 PS bei 9500 U/min erzeugte und die 237 kg schwere Maschine auf 190 km/h beschleunigen konnte.Die Maschine konnte sich aber durch ihre sehr teure Preisgestaltung nicht durchsetzen und ist heute ein gesuchtes Sammlerstück, da nur wenige davon verkauft wurden.

Zur Erinnerung, dass man immer noch gute Zweitakter bauen konnte, schuf Suzuki 1984 eine Straßenversion der RG 500 Vierzylinder-Rennmaschine.

Die RG 500 lief mit ihren 70 PS fast 230 km/h und wog nur ganze 181 kg! Ihre kleinere Schwester, die RG 250 W Gamma lief mit ihren 33 PS immerhin 170 km/h bei einem Gewicht von 146 kg. Die RG wurde aufgrund schärferer Abgasgesetze nur kurze Zeit angeboten und ist inzwischen schon fast ein Klassiker.

1988 kam dann die RGV 250 heraus, die mit ihren 58 PS bei 11000U/min und einem Gewicht von 142 kg eindeutig für die Rennstrecke gebaut war.1990 bekam sie einen Kat und die Motorleistung war nur mehr 52 PS. Bananenschwinge und Upside-Down Gabel verbesserten aber das Fahrwerk noch einmal.

Das 1985 vorgestellte Viertakt-Gegenstück, die GSX-R, gibt es immer noch. Als diese Maschine vorgestellt wurde, war sie der Überknaller und plötzlich sprach alle Welt nur mehr vom Superbike.

Die erste GSX-R hatte einen komplett neuen 750 ccm -Motor mit Luft-/Ölkühlung und einer Leistung von 100 PS als erstes Motorrad in einem Alu Doppelschleifenrahmen, und ein Gewicht von unter 200 kg. Die in den Suzuki-Rennfarben blau und weiß lackierte Verkleidung und die markanten Doppelscheinwerfer unterstrichen den sportlichen Charakter der Maschine. Die Supersport-Baureihe setzte sich anschließend in der

GSX-R 1100 fort und zementiert mit der aktuellen

GSX-R 1000 die Krönung in der Suzuki-Sportfraktion.

Für alle die es gemütlicher haben wollten kam 1986 die Intruder Reihe mit der VS 750 auf den Markt. Es folgten 1987 die VS 1400

, 1990 die Tourenvariante VX 800, 1991 die VS 800 und 1995 die VS 600.

Später kam dann auch die Marauder - Reihe auf den Markt mit Motoren von 125 ccm bis hin zur

VZ 1600 Marauder. Das wassergekühlte 1552-ccm-V2-Triebwerk mit 4 Ventilen pro Zylinder sorgt mit seinen 73 PS und mächtigen 125 Nm maximalem Drehmoment bei lediglich 2.800 Umdrehungen pro Minute für kräftigen Vorschub.

Als "Krone" der gemütlichkeit sei in diesem Zusammenhang auch noch Suzukis Reisedampfer, die 1985 präsentierte

GV1400 LX Cavalcade erwähnt, die mit einem Trockenkampfgewicht von 349 kg (Fahrbereit 395kg) dem 1360 ccm V4-Motor mit seinen 112 PS ordentlich was zu arbeiten gab. In der Reihe der schweren Reisemaschinen war sie damals das Gegengewicht zu Hondas Gold Wing, Kawasakis Voyager und Yamahas Venture.

Die Geländefraktion bekam ab 1982 die 4-Takt DR-Baureihe mit der DR 125

, der 1984 dann die DR 600S, 1987 die

DR Big 750S und 1990 die DR 350/ 650, sowie die

DR Big 800S mit ihrem Luft/Ölgekühlten 778 ccm / 50 PS-Motor mit Doppelzündung folgten. Der Motor der DR 800 benötige kaum Wartung, Kilometerstände bis 100.000 km bis zur ersten Motorrevision sind durchaus realistisch.